„Ich kann Ihr Gestammel nicht mehr ertragen“
Von demokratischen Sittenwächtern und der Sittlichkeit der Demokraten
Wir sind es gewohnt, dass die Demokraten die Demokratie
gerne als Ausschlussprinzip formulieren: nicht zum erlesenen Kreis gehören
politische Kräfte, die die Ängste der Bevölkerung, etwa in Bezug auf die
Flüchtlingsflut, ernst nehmen, und zwar auch dann nicht, wenn sie vom
demokratischen Souverän den Auftrag erhalten haben, solchen Ängsten in
Parlamenten oder kommunalen Vertretungskörperschaften Gehör zu verschaffen. Die
Sittenwächter wissen das dann geflissentlich zu unterminieren, und dabei sind
ihnen insbesondere jene Mittel recht, die Zweifel an ihrer Sittlichkeit wecken.
So geschehen im Rat der Stadt Duisburg am 23. November 2015, als der
Oberbürgermeister mit dem bezeichnenden Namen Link dem Ratsherrn einer
kleineren, nicht im Bundestag vertretenen, Oppositionspartei mit unflätigen
Ausdrücken ins Wort fiel. „Ich kann ihr Gestammel langsam nicht mehr ertragen“
rief er und unterbrach den Redebeitrag des Abgeordneten zum Thema
Flüchtlinge/Asyl. Am Freitag, dem 18. März wird sich Herr Link für diese linke
Tour vor dem Verwaltungsgericht
Düsseldorf zu verantworten haben. Es war nicht sein erstes Fehlverhalten, mit
dem er gegen den Ratsherren agitierte. Nun will der Ratsherr mittels einer Feststellungsklage klären lassen, ob das Link(e)-Verhalten
rechtmäßig war. Aktenzeichen 1 K 8453/15